Meist kratzt der Hals, die Körpertemperatur steigt. Es läuft die Nase, die Glieder schmerzen, man fröstelt oder hustet. Allen Patienten, die mit einem oder mehreren dieser Symptome zu uns in die Praxis kommen, ist eines gemeinsam: Sie fühlen sich elend.

 

Gegen einfache Erkältungskrankheiten hat auch unsere hochtechnische Medizin keine allgemeingültige Behandlungsmöglichkeit. Eine symtomatisch, unterstützende Behandlung ist deshalb angezeigt. Pflanzenextrakte bieten hier eine sinnvolle und gut verträgliche Möglichkeit. Sie können Fieber und Schmerzen lindern, den Allgemeinzustand verbessern und die Krankheitsdauer verkürzen.

Wenn der Infekt im Anmarsch ist

Spürt man, dass man sich einen Infekt eingefangen hat, kann man mit z.B. Sonnenhut, Echinacea purpurea, die Abwehr stärken. Das Kraut des Sonnenhuts ist ein unspezifischer Immunmodulator. Die körpereigenen Abwehrzellen arbeiten besser und „Hilfe“ wird bereitgestellt. Sogenannte T-Helferzellen und Zytokine (Bsp. IL-1 und IL-6) werden angeregt und Entzündungsmediatoren (Bsp. TNF-alpha) werden blockiert. Sonnenhut wirkt zudem gegen Entzündungen und Bakterien, die vielleicht den geschwächten Organismus attackieren. Aber: Allergiker sollten aufpassen, da Sonnenhut Allergien auslösen kann.

Wenn das Fieber steigt

Steigt das Fieber und man befürchtet, Bakterien sind mit im Spiel, dann bewährt sich eine Kombination aus Kraut der Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel. Die in diesen Pflanzen enthaltenen Benzylsenföle sind das Geheimnis. Die Kresse wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze, der Meerrettich gegen Mikroben aller Art und verbessert die Durchblutung.

Wenn man nicht fit wird

Kommt man nach einem Infekt nicht mehr auf die Beine, sollte man das Immunsystem stärken. Die Pflanzenwelt hat mit den sogenannten Adaptogenen verschiedenste Optionen bereitgestellt. Am besten bekannt und untersucht ist die Ginsengwurzel. Es ist experimentell erwiesen, dass Ginseng die Abwehr von chemischen Stoffen fördert, die körpereigene Wärmeregulation unterstützt und Mobilität sowie Belastbarkeit fördert. Ursächlich dafür sind die Ginsenoide. Diese wirken aktivierend auf das Gehirn, fördern Konzentration und Aufmerksamkeit. Die Lungenfunktion wird verbessert, vor allem bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen. Die Genesung wird so beschleunigt und zusätzlich wird auch noch die Bakterienflora des Darms reguliert.

Wie geht es weiter?

Was hilft gegen Halsschmerz und Husten, und was, wenn Nase und Nebenhöhlen zu sind? Bleiben Sie dran, wir werden Sie mit unserer kleinen Reihe noch ein wenig tiefer in die Heilkraft der Pflanzenwelt einführen.