Alle Jahre wieder sind ab Herbst die Wartezimmer voll mit Menschen, die sich mit Husten, Schnupfen und Halsschmerzen herumquälen. Nicht immer geht es nur um eine Krankmeldung, sondern auch um die Sorge, ist es ein banaler Infekt oder etwas Schlimmeres. Erhoffen darf man sich in jedem Fall die Linderung der Beschwerden und vielleicht einen Rat, wie man den nächste Infekt vermeidet.
Die meisten Patienten kommen mit einer „Grippe“ in die Praxis, haben aber erfreulicherweise einen „grippalen Infekt“. Denn die echte Grippe (Influenza) ist ein schweres Krankheitsbild mit plötzlich einsetzendem, anhaltendem hohen Fieber, starken Gliederschmerz und Abgeschlagenheit. Dazu kommen die bekannten Symptome wie Husten, Halsschmerzen und Kopfscherzen in unterschiedlicher Ausprägung. Im Vergleich zum banalen Infekt treten diese Symptome heftig und plötzlich auf.
Wie erkennt man den Unterschied zwischen einem grippalem Infekt und einer Grippe? Die eigene Erfahrung und / oder die des Hausarztes sind hier hilfreich. Es gibt zwar Tests, deren Auswertung ist jedoch zeitaufwendig. Und als Patient wünscht man sich doch eine möglichst schnelle Linderung der Beschwerden. Wichtig ist die symptomatische Behandlung der Beschwerden. Da es sich immer um eine Viruserkrankung handelt, hat die Medizin leider kein direktes Mittel für die Behandlung. Die eingesetzte Arznei soll die Symptome lindern und den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen, im besten Falle verkürzen.
Was kann man sonst tun? Ruhe ist der Hauptgrund, warum eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt wird. Diese sollte man sich unbedingt gönnen.Drei bis fünf Tage sind je nach Schwere der Krankheitsausprägung die Regel. Eine Influenza hat allerdings einen deutlich längeren Krankheitsverlauf. Bis zu drei Wochen kann man sich krank fühlen. Manchmal dauert es bis zu sechs Wochen, bis man wieder auf der Höhe ist. Die echte Grippe ist eine schwere Erkrankung, die jedes Jahr in Deutschland Hunderte von Todesopfern fordert. Die in manchen Ländern eingesetzten Neuramidasehemmer (Tamiflu) halten leider nicht das, was sie versprechen. Die Nebenwirkungen sind oft größer als die Wirkung.
Ein starkes Immunsystem, gesunde Lebensführung und zielgerichtete Hygienemaßnahmen in der infektreichen Zeit sind die beste Vorsorge. Eine Grippeschutzimpfung für entsprechende Risikogruppen mit vermehrtem Ansteckungsrisiko hat sich bewährt und bietet einen guten Schutz vor der Influenza, jedoch nicht vor der banalen Erkältung. In Baden-Württemberg steht jedem, der sich impfen lassen möchte, diese Impfung auch zur Verfügung.
Gerne besprechen wir mit Ihnen in der Sprechstunde, wie Sie individuell Erkältungen und der Influenza vorbeugen können. Wir wünschen Ihnen eine möglichst infektfreie Zeit!