Das Wissen um die Heilkraft von Wickeln und Auflagen ist Grundlage für eine der ältesten medizinischen Behandlungsformen. Dabei unterscheidet man zwei Arten von medizinischen Wickeln, die heißen und kalten Anwendungen. Wickel werden grundsätzlich feucht eingesetzt, denn die Leitfähigkeit von Wassers ist um ein Vielfaches höher als die der Luft.
Anwendungsgebiet für Kartoffelwickel
Der Kartoffelwickel ist vielseitig einsetzbar, denn die Kartoffel ist ein guter Wärmeträger. Sie ist wassertreibend und regt zum Schwitzen an. Vor allem Brust- und Bauchwickel haben sich bewährt bei folgenden Beschwerden:
- Rückenschmerz
- Muskelverspannung
- Husten und Bronchitis
- Nierenbecken und Blasenentzündung
Wie wird´s gemacht?
Man kocht je nach Größe vier bis sechs Kartoffel gar. Mit der Schale werden sie in die Mitte eines Leinentuch gelegt, am besten zusätzlich auf ein Küchenkrepp. Die Ränder des Leintuchs werden zusammengefaltet und so ein Paket geformt. Die gekochten Kartoffeln werden dann vorsichtig zerdrückt, so dass ein handliches Päckchen entsteht. Mit Klebeband kann man das Paket optimal fixieren.
Auf dem Bett des Patienten wird nun Wolle und Baumwolle ausgelegt. Der Kartoffelwickel wird auf die Brust oder den Bauch gelegt. Achtung: Vorher unbedingt die Temperatur prüfen. Der Wickel darf nicht zu heiß sein. Dann werden Baumwolle und Wolle stramm angewickelt und der Patient zugedeckt. Der Wickel kann 30 bis 60 min oder auch über Nacht belassen werden. Nach dem Abnehmen sollte die Haut mit z.B. Olivenöl nachbehandelt werden.
Unser Tipp:
Wer sich in die Thematik tiefer einlesen möchte, dem können wir folgende Bücher empfehlen:
- Maya Thüler, Wohltuende Wickel, ISBN 3-908539-01-3
- Annegret Sonn, Pflegethema: Wickel und Auflagen, erschienen im Thieme Verlag.