Das Wissen um die Heilkraft von Wickeln und Auflagen ist Grundlage für eine der ältesten medizinischen Behandlungsformen. Dabei unterscheidet man zwei Arten von medizinischen Wickeln, die heißen und kalten Anwendungen. Wickel werden grundsätzlich feucht eingesetzt, denn die Leitfähigkeit von Wassers ist um ein Vielfaches höher als die der Luft.

 

Anwendungsgebiet für Wadenwickel

  • Unterstützung beim Fiebersenken

Wie wird´s gemacht?

Bei der Durchführung eines Wadenwickels ist auf die Temperatur des Wickels zu achten. Diese darf nicht zu kalt sein, man beginnt bei ungefähr 30° C. Grundsätzlich muss die Wassertemperatur für den Wickel immer etwas kälter sein als die Körpertemperatur des Fiebernden. Nur so kann der kühlende und ausleitende Effekt erzielt werden.

Praktisch ist es, eine wasserabweisende Unterlage zum Schutz der Matzratze unter das Leintuch zu legen. Auf das Bett wird nun Wolle und Baumwolle ausgelegt und das feuchte Leinen eng an die Wade gewickelt. Das Tuch sollte die Haut vom Sprunggelenk bis zur Kniekehle bedecken. Dann Baumwolle und Wolle stramm anwickeln und den Patienten zudecken. Immer beide Beine behandeln. Um den kühlenden Effekt zu unterstützen, kann etwas Essig oder Zitronensaft ins Wasser gegeben werden. Die Tücher werden gewechselt, bevor sie warm werden – etwa nach acht bis zehn Minuten. Das Vorgehen wird etwa 30 bis 60 Minuten wiederholt.

Wichtig!

Fieber ist keine Krankheit, sondern unterstützt die körpereigene Abwehr. Patienten mit extrem hohe Fieber bei schwerer Erkrankung oder mit hohem Fieber über drei Tage sollen in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.

Unser Tipp:

Wer sich in die Thematik tiefer einlesen möchte, dem können wir folgende Bücher empfehlen:

  • Maya Thüler, Wohltuende Wickel, ISBN 3-908539-01-3
  • Annegret Sonn, Pflegethema: Wickel und Auflagen, erschienen im Thieme Verlag.